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Josh Malerman

Der Fluss - Deine letzte Hoffnung


 
»Der Fluss - Deine letzte Hoffnung« von Josh Malerman


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Vier Jahre sind mittlerweile vergangen, seit Malorie ihre beiden Kinder in diese zerstörte Welt gesetzt hat. Kurz nachdem sie Schwanger wurde, ging die Welt wie wir sie kannten, den Bach runter. Eine unheimliche Bedrohung rottete die Menschheit aus und ließ nur wenige Überlebende zurück. Und die, die jetzt noch da sind, öffnen ihre Augen nicht mehr. Denn die, die das Grauen erblicken, sterben. Entweder bringen sie sich in einem Akt der Verzweiflung selber um, oder die anderen müssen sie ermorden, da die Wahnsinnigen sonst sie umbringen. Was ist das bloß für eine Welt? Malorie nimmt all ihren Mut zusammen und begibt sich mit ihren beiden Kindern auf eine lebensgefährliche Reise. Denn irgendwo muss Leben in einer Gemeinschaft doch noch möglich sein, ohne dass einer den anderen tötet.

Das Cover ist in schwarz-weiß gehalten. Es zeigt ein einsames Boot auf einem Fluss. Eine Person rudert es, eine weitere sitzt vorne. Nur diese beiden Menschen sind zu erkennen und auf mich wirkt es, wie wenn es auch ansonsten keinen anderen Menschen oder ein anderes Lebewesen weit und breit geben würde. Trostlos, deprimierend und absolut lebensfeindlich, wirkt es auf mich. Zusammen mit dem Klapptext konnte ich also nicht an ihm vorbei.

Josh Malerman kreiert eine bedrohliche und feindliche Welt, in der normales Leben nicht mehr möglich ist. Während Malorie mit ihren beiden Kindern den Fluss entlang fährt, schildert sie anhand von Rückblicken, wie die Welt zugrunde ging. Nach und nach baute sich eine ganz eigentümliche Spannung auf, die mich einfach nicht mehr los ließ. Rückblickend fasziniert mich dies total, da Malerman mit sehr wenigen Beschreibungen, größtmögliche Angst auslöst. Er lässt seine Leser lange, sehr lange im Dunkeln, was denn eigentlich geschehen ist und aus welcher Richtung die Bedrohung kommt. Das hatte bei mir zur Folge, dass meine Phantasie Amok lief und ich mir alle möglichen und unmöglichen Szenarien ausmalte. Vermutlich ist genau dies das Ziel des Autors gewesen und bei mir hat er damit voll ins Schwarze getroffen. Oft sah ich mich um. Lauschte nach merkwürdigen Geräuschen und grübelt, was wohl als nächstes geschehen könnte. Oft war ich der Handlung zehn Schritte voraus und Malerman musste mich zurückholen, was ihm auch jedes Mal hervorragend und leicht gelang. Sein Worte umschmeichelten mich, nur um kurz darauf wieder gnadenlos zuzuschlagen und eine Richtung einzuschlagen, mit der ich so nicht gerechnet hätte.

Seine Protagonistin Malorie ist eigentlich eine ganz normale junge Frau mit den typischen Wünschen und Lebenseinstellung. Bis sich die Welt veränderte und sie nicht nur ihr Überleben sichern musste, sondern auch das ihrer Kinder. Bewegend fand ich, dass diese Wandlung nicht langsam vonstatten ging, sondern jetzt und sofort. Denn ein Fehler, nur ein einziger und du zahlst mit deinem Leben.

Mein Fazit

Gnadenlos spannend!
 


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