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Patrick S. Tomlinson

The Ark - Die letzte Reise der Menschheit


 
»The Ark - Die letzte Reise der Menschheit« von Patrick S. Tomlinson


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
50.000 Menschen befinden sich nach der Zerstörung der Erde auf dem Weg zu ihrer neuen Heimat. Es war keine zielgerichtete Reise, sondern viel mehr eine Flucht, da unsere bewohnte Welt einem schwarzen Loch zum Opfer gefallen ist. Hunderte Jahre später ist es endlich so weit und die Landung ist zum Greifen nahe. Doch dann geschieht ein Mord und Chief Constable Bryan Benson rennt vor mehr verschlossene Schotts, als es auf der Ark geben dürfte. Doch er gibt nicht auf. So lange nicht, bis sein eigenes Leben in unmittelbare Gefahr gerät. Und das von gleich mehreren Seiten!

Das Cover zeigt ein Raumschiff, dass sich auf einen Planeten zu bewegt. Ich habe nicht wirklich mit einem anderen Bild bei dem Genre gerechnet, hätte es aber schön gefunden, wenn die Abbildung mehr der im Buch befindlichen Beschreibung des Schiffes geähnelt hätte. Das Cover zeigt in meinen Augen eher ein Kriegsschiff und kein Habitat, auf dem über 50.000 Menschen leben. Trotzdem war es zusammen mit dem Klapptext ein Grund, warum ich es für mich ausgesucht habe.

Patrick S. Tomlinson hat einen Weltall-Krimi geschaffen, den ich durchaus reizvoll fand. Er hat einen gut durchdachten und strukturierten Schreibstil, der mit Ruhe und Ausgeglichenheit punkten kann, aber leider nicht an mitreißender Spannung. Eine Mordermittlung auf einem sehr begrenzten Raum, hat stets attraktive Aspekte, da ich als Leser zum Mitknoblen förmlich eingeladen werde. Man kann sich gar nicht dem Sog des Rätselratens entziehen. So auch bei Tomlinson. Oft schweiften meine Gedanken ab und ich grübelte, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte. Mal war ich verblüfft, dann wieder fühlte ich mich bestätigt. Eine ausgewogene Mischung eben.
Die Ermittlung fand ich nicht wirklich herausragend. Aber die Umgebung! Denn die Handlung spielte in einem Raumschiff, das die letzten Überlebenden der menschlichen Rasse auf dem Weg zu einer neuen Heimat transportierte. Der Autor beschrieb die Arche zwar anschaulich, trotzdem hätte ich mir mehr Informationen über das Leben an Bord gewünscht, um noch tiefer eindringen zu können. Ich bekam zwar eine Vorstellung, wie das Habitat aufgebaut ist, aber das war es dann leider auch schon fast. Hier noch einen Informationsbrocken und dort einen, wie Brosamen, die meine Neugierde stets aufrecht erhielten.

Mit den Protagonisten verhielt es sich ähnlich. Alle sprechen Englisch, einige anscheinend auch chinesisch. Ehen werden gefördert, Kinder kommen nur aus der Retorte, da alle mehr oder weniger unfruchtbar gehalten werden wegen der Geburtenkontrolle. Aber was der Sinne hinter allem ist, erschließt sich mir nicht wirklich. Benson ist mit seiner Partnerin leiert, was allerdings nicht öffentlich werden darf. Um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, dass mir der Vorgängerband fehlt, obwohl es diesen nicht gibt.
Chief Constable Bryan Benson war mir auf Anhieb sympathisch, auch wenn ich leider keine tiefere Bindung mit ihm eingehen konnte. Fast würde ich ihn als offenen Eigenbrödler bezeichnen, auch wenn dies ein Wiederspruch in sich ist. Alle verehren den ehemaligen Sportstar und jetzigen Polizisten, aber richtig zu kennen scheint ihn keiner, bis auf Theresa, seine Partnerin und große Liebe. Aber auch ihr kann er sich nicht restlos öffnen.

Mein Fazit
Ein interessanter Weltraum-Krimi, der mich nicht zu hundert Prozent überzeugen konnte. Zu viel Krimi zu wenig Sience-Ficton.
 


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