Die Kapsel - Entwurf einer Novelle / Kurzgeschichte
Verfasst: So 16. Jun 2013, 14:14
Hallo, liebes Forum!
Anbei der Anfang einer Geschichte über einen mehr oder weniger unfreiwilligen Testpiloten. Bei Interesse kann ich auch gerne Fortsetzungen verschicken.
Für ein Feedback bin ich immer sehr dankbar.
Erstes Kapitel »Wozu?«
Peter Klein lag in seinem Bett und starrte an die Decke. Der Stimme des Radioweckers hörte er nur halbherzig zu. Es drehte sich gerade um irgendeine Meldung über einen Prominenten. Phlegmatisch fixierte er einen Punkt an der Decke und dachte wieder einmal über sein Leben nach. Was hatte das alles hier noch für einen Sinn?
Seit nunmehr zwei Jahren war der Diplom-Betriebswirt jetzt arbeitslos. Er war achtundreißig und hatte keine Kinder. Die Frau, die ihm hätte welche schenken können, hatte ihn schon vor über drei Jahren verlassen. Immer wenn er an Christiane dachte, fühlte er einen kleinen Stich im Herzen. Dieser wurde allerdings von Mal zu Mal kaum spürbar aber stetig schwächer. Manchmal fragte er sich sogar, ob er sie überhaupt jemals geliebt hatte. Anfangs hatten sie sich eine schöne gemeinsame Zukunft gemalt, aber irgendwie war ihnen der Alltag dazwischen gekommen und hatte ihre Liebe nach und nach begraben. Peter hatte es wohl nie richtig war haben wollen und jedwedes Gespräch zu diesem Thema, das Christiane anstrengte, entweder nicht ernst genommen oder im Keim erstickt. Schließlich hatte sie die Konsequenz gezogen. Er war ihr nicht einmal böse.
Nach der Scheidung war dann alles irgendwie ganz schnell gegangen. Im Job war es immer schlechter gelaufen und am Ende hatten sie ihn entlassen. ‚Sorry, Peter, aber du verstehst doch? Ich habe hier fast nur Familienväter, und du, du bist schließlich allein. Aber mach dir keinen Kopf, wenn man so flexibel ist, wie du jetzt, bekommt man leicht wieder eine Anstellung.’ Jede seiner Bewerbungen war unbeantwortet geblieben. Schnell waren Wohung und Autor weggewesen.
Das Geld vom Jobcenter war ihm vor zwei Tagen ausgegangen und bis zur nächsten Überweisung würde es mindestens noch eine Woche dauern. Der Wecker dudelte mittlerweile „Don’t worry, be happy. Lächerlich. Zu bequem, die Schlummertaste zu drücken, drehte sich Peter auf die andere Seite. Sein Blick wanderte durch das Zimmer, das einzige seiner Wohnung.
Kleider, Zeitschriften, zerknüllte Zigarettenschachteln, Schuhe, alles wechselste sich ab. Selbst Teile seines Computers lagen herum. Sie waren liegen geblieben, als er versucht hatte, ihn wieder zu reparieren, allerdings nur, um festzustellen, dass das Motherboard hinüber war. Geld für einen Neuen hatte er nicht. Wozu auch?
Als er sich seine kleine Wohnung so besah, war er klug genug, zu wissen, dass er auf dem besten Wege war, zu verwahrlosen. Irgendwie musste dringend etwas geschehen. Aber wozu? Klein schloss die Augen und wollte etwas dösen. Vielleicht konnte er so die grauen Gedanken und den dumpfen Schmerz ein wenig vertreiben.
Nach nur wenigen Augenblicken wurde ihm klar, dass das nicht funktionieren würde. Wieder wanderte sein kraftloser Blick durch sein Zimmer, bis er an einer Überschrift der zahlosen Zeitschriften hängen blieb. »Testpilot – ohne Ausbildung!«.
Angestrengt versuchte Peter weiter zu lesen, ohne sich bewegen zu müssen, konnte aber lediglich die Unterüberschrift entziffern. »Das Raumfahrtinstitut Neu-Schwerin sucht jetzt Freiwillige für Tests an einer neuartigen Rettungskapsel.«
Umständlich streckte er sich aus dem völlig durchgelegenen Bett der willkommenen Ablenkung entgegen, angelte sich die Zeitschrift nach mehreren Versuchen und begann zu lesen.
»... Die neueartige Rettungskapsel wird die Raumfahrt nicht nur revolutionieren sondern vor allem auch sicherer machen. Nähere Informationen erhalten sie unter http://www.raumfahrtzentrum-neu-schwerin.com.«
Anbei der Anfang einer Geschichte über einen mehr oder weniger unfreiwilligen Testpiloten. Bei Interesse kann ich auch gerne Fortsetzungen verschicken.
Für ein Feedback bin ich immer sehr dankbar.
Erstes Kapitel »Wozu?«
Peter Klein lag in seinem Bett und starrte an die Decke. Der Stimme des Radioweckers hörte er nur halbherzig zu. Es drehte sich gerade um irgendeine Meldung über einen Prominenten. Phlegmatisch fixierte er einen Punkt an der Decke und dachte wieder einmal über sein Leben nach. Was hatte das alles hier noch für einen Sinn?
Seit nunmehr zwei Jahren war der Diplom-Betriebswirt jetzt arbeitslos. Er war achtundreißig und hatte keine Kinder. Die Frau, die ihm hätte welche schenken können, hatte ihn schon vor über drei Jahren verlassen. Immer wenn er an Christiane dachte, fühlte er einen kleinen Stich im Herzen. Dieser wurde allerdings von Mal zu Mal kaum spürbar aber stetig schwächer. Manchmal fragte er sich sogar, ob er sie überhaupt jemals geliebt hatte. Anfangs hatten sie sich eine schöne gemeinsame Zukunft gemalt, aber irgendwie war ihnen der Alltag dazwischen gekommen und hatte ihre Liebe nach und nach begraben. Peter hatte es wohl nie richtig war haben wollen und jedwedes Gespräch zu diesem Thema, das Christiane anstrengte, entweder nicht ernst genommen oder im Keim erstickt. Schließlich hatte sie die Konsequenz gezogen. Er war ihr nicht einmal böse.
Nach der Scheidung war dann alles irgendwie ganz schnell gegangen. Im Job war es immer schlechter gelaufen und am Ende hatten sie ihn entlassen. ‚Sorry, Peter, aber du verstehst doch? Ich habe hier fast nur Familienväter, und du, du bist schließlich allein. Aber mach dir keinen Kopf, wenn man so flexibel ist, wie du jetzt, bekommt man leicht wieder eine Anstellung.’ Jede seiner Bewerbungen war unbeantwortet geblieben. Schnell waren Wohung und Autor weggewesen.
Das Geld vom Jobcenter war ihm vor zwei Tagen ausgegangen und bis zur nächsten Überweisung würde es mindestens noch eine Woche dauern. Der Wecker dudelte mittlerweile „Don’t worry, be happy. Lächerlich. Zu bequem, die Schlummertaste zu drücken, drehte sich Peter auf die andere Seite. Sein Blick wanderte durch das Zimmer, das einzige seiner Wohnung.
Kleider, Zeitschriften, zerknüllte Zigarettenschachteln, Schuhe, alles wechselste sich ab. Selbst Teile seines Computers lagen herum. Sie waren liegen geblieben, als er versucht hatte, ihn wieder zu reparieren, allerdings nur, um festzustellen, dass das Motherboard hinüber war. Geld für einen Neuen hatte er nicht. Wozu auch?
Als er sich seine kleine Wohnung so besah, war er klug genug, zu wissen, dass er auf dem besten Wege war, zu verwahrlosen. Irgendwie musste dringend etwas geschehen. Aber wozu? Klein schloss die Augen und wollte etwas dösen. Vielleicht konnte er so die grauen Gedanken und den dumpfen Schmerz ein wenig vertreiben.
Nach nur wenigen Augenblicken wurde ihm klar, dass das nicht funktionieren würde. Wieder wanderte sein kraftloser Blick durch sein Zimmer, bis er an einer Überschrift der zahlosen Zeitschriften hängen blieb. »Testpilot – ohne Ausbildung!«.
Angestrengt versuchte Peter weiter zu lesen, ohne sich bewegen zu müssen, konnte aber lediglich die Unterüberschrift entziffern. »Das Raumfahrtinstitut Neu-Schwerin sucht jetzt Freiwillige für Tests an einer neuartigen Rettungskapsel.«
Umständlich streckte er sich aus dem völlig durchgelegenen Bett der willkommenen Ablenkung entgegen, angelte sich die Zeitschrift nach mehreren Versuchen und begann zu lesen.
»... Die neueartige Rettungskapsel wird die Raumfahrt nicht nur revolutionieren sondern vor allem auch sicherer machen. Nähere Informationen erhalten sie unter http://www.raumfahrtzentrum-neu-schwerin.com.«