•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Barker, Clive

Edition Metzengerstein
Spiel des Verderbens

  • Autor:Barker, Clive
  • Titel: Spiel des Verderbens
  • Serie:Edition Metzengerstein
  • Genre:Horror
  • Einband:Paperback
  • Verlag:Blitz
  • Datum:00 -
  • Preis:29.80 DM

 
»Spiel des Verderbens« (Edition Metzengerstein) von Barker, Clive


Besprochen von:
 
Jill-Britt Ostwald
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Marty Strauss, der wegen bewaffnetem Überfall im Gefängnis
sitzt, ist überglücklich, als er vorzeitig entlassen wird.
Im Gegenzug wird von ihm lediglich erwartet, dass er einen der reichsten
Männer der Welt bewacht. Marty erscheint alles wie ein wunderbarer
Traum. Auch sein zukünftiger Arbeitgeber Joe Whitehead ist nicht
halb so exzentrisch wie der Rest der Welt von ihm behauptet. Im Gegenteil
Whitehead macht einen sehr souveränen und allen Lebenslagen gewachsenen
Eindruck auf ihn. Marty lebt sich sehr schnell auf dem Anwesen, das er
das Asyl nennt, ein, und alles scheint perfekt.
Bis es einem Fremden gelingt nicht nur den Sicherheitszaun des Anwesens
zu überwinden, sondern auch noch einen Angriff der Wachhunde zu überleben.
Als Marty bei ihm eintrifft scheint der alte schwerverletzte Mann von
einer Aura des Lichts umgeben zu sein und befiehlt ihm, Whitehead zu sagen,
dass ER da war. Als Marty, der nach wie vor keine Ahnung von der Identität
des Mannes hat, Whitehead von dem Eindringling erzählt, gerät
dieser in Panik. Doch es folgen noch mehrere mysteriöse Vorfälle,
unter anderem verschwindet Whiteheads engster Berater Toy und dessen Frau
wird erst nach Wochen grausam verstümmelt in ihrer Wohnung gefunden,
bis Whitehead bereit ist, Marty die Wahrheit, die er über den Fremden
kennt, anzuvertrauen.

Whitehead traf Mamoulian, so der Name des Mannes, im zweiten Weltkrieg
in Warschau. Damals ging das Gerücht um, dass Mamoulian zu den sagenumwobenen
Spielern gehöre, die kein einziges Spiel je verlieren. Whitehead
fand ihn nach Wochen der Suche und trat gegen ihn an und gewann tatsächlich.
Dies war der Beginn einer verhängnisvollen Beziehung. Mamoulian verhalf
ihm zu unermesslichem Reichtum und im Gegenzug erlaubte Whitehead ihm,
sein Leben zu leben. Whitehead teilte nicht nur sein Haus, Geld und Ansehen
mit ihm, sondern auch seine Gefühle: Mamoulian besitzt die Fähigkeit,
in den Geist anderer Menschen einzudringen, und so ihre Gefühle und
Gedanken mitzuerleben.

Eines Tages schaffte Whitehead jedoch ihn aus seinem Leben zu verdrängen.
Jahrzehntelang hörte er nichts mehr von Mamoulian bis eben zu jenem
Einbruch in das Asyl und die darauffolgenden Schrecken.
Die Situation eskaliert allerdings erst als Whiteheads Tochter Carys,
in die sich Marty verliebt hat, mit Mamoulian geht, da dieser sie mit
seiner Macht in Versuchung führt. Whitehead, dem nichts mehr geblieben
ist , weiß, dass Mamoulian zu im zurückgekehrt ist, um ihn
zu töten. In seiner Verzweiflung inszeniert er seinen eigenen Tod,
um dem unvermeidlichem Ende zu entgehen.
Währenddessen macht sich Marty auf die Suche nach Carys und entreißt
sie Mamoulians Einfluss. Doch dieser gibt nicht so schnell auf: Durch
sie hat er erfahren, dass Whitehead noch am Leben ist und er benötigt
sie, da sie mit ihrem medialen Fähigkeiten in der Lage ist ihren
Vater zu finden.
Allerdings nutzt Marty Carys Gabe seinerseits, um herauszufinden wer oder
was Momoulian eigentlich ist, denn kein Mensch hat solche Fähigkeiten
oder solche Macht über andere.
Oder etwa doch ?...
Und wie sollen sie es schaffen, ihm zu entkommen, wenn er sich jederzeit
Zugang zu ihrem Geist und Bewusstsein verschaffen kann ?...
Clive Barker wurde 1953 in Liverpool,UK geboren und hat weltweit eine
riesige Fangemeinde. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die
"Bücher des Blutes" oder "Galileo". In seiner
Freizeit malt Barker fantasievolle Gemälde, natürlich nur wenn
er nicht wieder eine neue wundersame Geschichte ausbrütet.

Spiel des Verderbens ist ein intelligentes Buch, in dem es um die
Frage geht, was man für Einfluss und Reichtum alles macht, und vor
allen Dingen welchen Preis man dafür bezahlen muss. Es ist eigentlich
kein SF- Buch, sondern eher ein Horrorbuch. Clive Barker ist kein Schrecken
zu grausam oder abartig, um auf Papier gebannt zu werden. Und genau darin
liegt die Stärke des Buches. Was andere Autoren nicht einmal auszusprechen
wagen, zeigt er in ihrer ganzen Vielfältigkeit. All die (nicht-)menschlichen
Verirrungen und Perversionen.
Wie schon erwähnt handelt es sich nicht wirklich um ein SF-Buch,
aber eigentlich kann ich es jedem, der an spannenden, absurden und überraschenden
Geschichten gefallen findet, empfehlen.

Alles in allem bewerte ich das Buch mit einer 7.
 


Mehr Rezensionen von Jill-Britt Ostwald