Drew Karpyshyn
Die dunkle Flamme
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»Die dunkle Flamme« von Drew Karpyshyn
Die Handlung setzt nahtlos am Ende des ersten Bandes an. Erinnern wir uns – die alten Götter schufen das Vermächtnis , um Daemon und die Anhänger des Chaos zu verbannen. Sie hinterließen drei Artefakte in der Welt der Sterblichen. Die alten Götter sind tot, das Vermächtnis wird schwächer und Daemon sieht seine Chance. Vier Kinder werden unter dem Blutmond geboten, die die Saat des Chaos in sich tragen.
Jerrod, Keegan, Valaar, Scythe und Norr sind gemeinsam auf der Flucht nach Norden. Sie werden von Inquisitoren verfolgt. Cassandra ist bereits im Norden und beim Wächter angekommen, zu dem sie gem. Anweisung des Pontiffs, des alten Oberhaupt des Ordens, mit der Krone gehen sollte. Der Wächter ist im Besitz des Schwertes, das ihm bisher die Kraft für ein langes Leben gab. Raven, einer der Knechte Daemons, ist auf ihrer Spur.
Orath und zwei weitere Knechte sind inzwischen bei den Danaan angelangt. Der Oger, ein mächtiges Chaoswesen, wird angerufen. Orath rät der Königin, gegen die Nordland-Clans zu ziehen. Er will das Schwert. Die Danaan werden durch das Eingreifen des Wächters besiegt. Orath kann fliehen.
Keegan, Jerrod, Scythe und Norr und eine Abordnung der Clans gehen auf die Suche nach dem Schwert. Sie wissen nicht, dass einer der Knechte die Gestalt eines Clanmitgliedes angenommen hat und sie begleitet. Valaar bleibt bei den versammelten Clans, um ihnen im Kampf gegen die Danaaner zu helfen. Die Gruppe erreicht den Wächter, erfahren von Cassandra und brechen mit dem Schwert auf, um ihr zu helfen und die drei Artefakte zu vereinen. Ein Knecht Daemons nimmt die Verfolgung auf. Norr opfert sich, damit die anderen drei weiter fliehen können.
Derweil haben die Seher des Ordens immer wieder denselben Traum – eine Welle aus Blut fegt über die Südlande hinweg. Yasmin, die neue Pontiff, interpretiert den Traum als Aufforderung zu einem neuen Feldzug der Inquisition.
Am Ende ist Cassandra in Callestan, Jerrod, Scythe und Keegan sind auf dem Weg dorthin. Yasmin und der Orden wollen die Krone, sie werden bald kommen. Auch Daemron bereitet sich auf den Zeitpunkt vor, da das Vermächtnis zu schwach wird, um ihn und seine Anhänger in der Verbannung zu halten. Alles deutet auf eine große Auseinandersetzung in Callestan hin.
Kommentar
Die Geschichte wird in vielen unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt. Wir kennen die vier unter dem Blutmond Geborenen seit ihrer Geburt. Sie haben inzwischen einen gereiften Charakter und wirken glaubhaft. Seit sie im Besitz der Artefakte sind und diese auch gelegentlich gebrauchen, werden sie immer wieder vom Chaos beeinflusst. Sie werden sprunghafter und unberechenbarer. Valaar ist davon ausgenommen. Er hat offenbar keine Begabung zur Magie und es bleibt abzuwarten, welche Rolle er noch spielen wird.
Die Welt, in der die Helden unterwegs sind, ist bunt und vielfältig. Von der Inquisition und ihrem Fanatismus bis zur alten Magie der Waldmenschen, von den Clans der eisigen Nordlande bis hin zu den Inselwelten ist vieles vorhanden, was die Geschichte interessant macht.
Die Jagd der Knechte Daemons nach den Artefakten wird am Ende etwas hastig erzählt, als ob noch eine und immer noch Situation geschildert werden muss, in der die Helden gerade noch so davonkommen. Auch nehmen die inneren Monologe gegen Ende hin doch etwas zu viel Raum ein. Sie dienen im Wesentlichen zur Verdeutlichung des Gegensatzes zwischen dem Denken unter dem Einfluss des Chaos und den „wahren“ Gedanken der Helden und der Autor machte ausgedehnten Gebrauch von diesem Stilmittel.
Insgesamt ist „Die dunkle Flamme“ ein guter Mittelband, der die Handlung weiter vorantreibt und neugierig auf das Ende macht. Wenn dann vielleicht noch ob der vielen handelnden Personen ein Namensverzeichnis hinzugefügt würde, wäre ich ganz zufrieden.
Fazit
Drew Karpyshyn hat mit dieser Serie die Fantasywelt nicht neu erfunden, aber er hat gut mit ihren Elementen gespielt. Der Abschlussband sollte interessant werden.