Jonathan L. Howard Johannes Cabal 2
Totenbeschwörer
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»Totenbeschwörer« ( Johannes Cabal 2) von Jonathan L. Howard
Wer Tote zum Leben erwecken kann, ist klar im Vorteil.
Wer nur so tut, immer auf der Flucht…..
Eigentlich wollte sich Johannes Cabal nur ein Buch ausleihen, gut auf unbestimmte Zeit, mitten in der Nacht und ausgerechnet ein Buch, das unter gar keinen Umständen ausgeliehen werden darf, aber er war sich sicher, dass dies schnell erledigt ist. Als er aber geschnappt wird und in den Kerker geworfen wird, bleibt ihm nichts anderes übrig als auf seine Exekution zu warten. Doch ein hoher Staatsmann hat vorerst andere Pläne mit Cabal, er soll dem kürzlich verstorbenen Kaiser wieder Leben einhauchen….
„Ein Fall für Johannes Cabal Totenbeschwörer“ bildet den Mittelteil einer Trilogie von Jonathan L. Howard und ähnelt bezüglich des Covers stark Teil 1. Stand Cabal auf dem Cover von Teil 1 auf der Lokomotive eines Zuges, so sieht man ihn bei „Totenbeschwörer“ in einem „Entomopter“ einem merkwürdigen Fluggerät.
Da mir Teil 1 wahnsinnig gut gefallen hat, konnte ich gar nicht anders als sofort auch Teil 2 zu lesen. Ich hatte große Erwartungen an das Buch und diese wurden nicht enttäuscht. Totenbeschwörer ist aber gänzlich anders als Seelenfänger, deshalb aber nicht weniger lustig oder skurril. Seltsame Gestalten gibt es dieses Mal nicht, es sei denn man zählt die Passagiere der Prinzessin Hortense, einem Luftschiff, dazu, wobei diese alle menschlich sind.
Es gibt ein Wiedersehen mit Leonie Barrow, die ja in Teil 1 eine kurze Gastrolle hatte. In „Totenbeschwörer“ zählt sie zu den Hauptprotagonisten und ich mochte diesen Charakter sehr gerne. Leonie und Cabal liefern sich so manchen verbalen Schlagabtausch.
Die Geschichte erinnert mehr an einen Krimi, als an eine Fantasygeschichte, was aber dem Lesevergnügen nicht geschadet hat. Man erfährt einiges mehr über Cabals Vergangenheit und auch über seine Art zu denken und zu handeln.
Zu schmunzeln gibt es auch in diesem Teil genug, vor allem, die Tatsache, dass Cabal zwar hochintelligent ist, aber zwischenmenschlich wahnsinnig große Defizite aufweist, besonders in Bezug auf die Avancen des weiblichen Geschlechts, hat mir so manchen Lacher entlockt.
Vergleichen kann und sollte man Totenbeschwörer und Seelenfänger nicht, denn die Geschichten sind gänzlich verschieden. Beide Bücher sind in sich abgeschlossen und man kann der Geschichte in Teil 2 auch sehr gut folgen, wenn man Teil 1 nicht kennt, da sich Totenbeschwörer kaum einmal auf Seelenfänger bezieht und einzig Miss Barrow eine Person ist, die auch im ersten Teil vorkam.
Der Schreibstil des Autors ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen. Sicher so manche politische Intrige oder Gegebenheit hätte etwas kürzer ausfallen können, aber für mich persönlich war das nicht weiter störend.
Alles in allem kann Totenbeschwörer meiner Meinung nach auf jeden Fall mit Seelenfänger mithalten, auch wenn so mancher Leser, vielleicht zu Recht, behaupten wird, dass die fantastischen Elemente zu kurz kamen. Mir hat die Lektüre wahnsinnig gut gefallen und ich habe bereits Teil 3 „Das Institut für Angst und Schrecken“ begonnen zu lesen.
Ich vergebe für „Totenbeschwörer“ ebenfalls 5 Sterne und bin gespannt was sich Howard in Teil 3 so alles ausgedacht hat.