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Kim Stanley Robinson

Grüner Mars: Die Mars-Trilogie


 
»Grüner Mars: Die Mars-Trilogie« von Kim Stanley Robinson


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Während die Erde langsam aber sicher zugrunde geht, ist die Zeit des Mars gekommen! Dank innovativer Ideen, Terraforming und eines unbeugsamen Willens der Menschen, entwickelt sich der Mars weiter und weiter. Von einem unwirtlichen Planeten, hin zu einer Heimat.
Doch nicht jeder ist mit der Idee einverstanden, den Mars in Erde zwei umzuwandeln. Eine kleine Gruppe versucht weiterhin verzweifelt, der Ausbeutung ein Ende zu setzen.

Das Cover zeigt den Mars. Diesmal schimmert er grün, ganz im Sinne der Umformung. Erstes Leben sprießt. Ich finde es gut gewählt, da es nicht nur hervorragend zu der Reihe passt, sondern auch den Fortschritt zeigt. Subtil zwar, aber erkennbar.

Kim Stanley Robinson nimmt mich wieder mit auf eine interessante Reise. Der Autor lädt mich ein, der Veränderung des Mars zuzusehen und die Fortschritte zu bestaunen. In schier epischer breite schildert er, wie es möglich ist, auf dem Planeten eine Änderung hervorzurufen, die Leben an der Oberfläche möglich macht. Oft finde ich die Beschreibungen interessant. Vor allem die, in denen es um das Pflanzenwachstum und die Mutationen geht. Doch lange Strecken finde ich es auch ermüdend. Vieles verstehe ich nicht und kann es trotz detaillierter Erklärungen auch nicht begreifen. Hier hätte ich mir mehr Kürze gewünscht, die meine Aufmerksamkeit an das Buch bestimmt mehr gefesselt hätte.

Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht neben der Veränderung des Planeten natürlich auch seine Bewohner. Spannend fand ich, dass es zwei Lager gibt. Die, die das Leben dort lieben und die Entwicklung vorantreiben wollen und die, denen der ursprüngliche Mars fast heilig ist. Während die Erde zu sterben scheint, aufgrund Ausbeutung, Überbevölkerung und Ressourcenverschwendung, scheint es auf dem Mars die selbe Entwicklung zu geben. Im Vordergrund neben der Neugestaltung des Klima, die gnadenlose Ausbeutung der Bodenschätze. Mich wacht es wütend, davon zu lesen. Und ich glaube, dass Kim Stanley Robinson genau das erreichen wollte. Erst vom Ende lesen, wissen, was man falsch gemacht hat, um dann noch gnadenloser zuzuschlagen. Menschheit eben.
Um so schöner fand ich, fand dem Gegenpart zu lesen. Menschen, die im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten leben wollen; nur kleine Dinge verändern und in Harmonie mit der Natur leben. Denn selbst hier findet Evolution statt. Die Kinder werden größer, die Knochen und der körperliche Aufbau passen sich der Marsatmosphäre an. Ob das alles stimmt, weiß ich nicht. Die Erklärungen des Autors sind für mich zumindest schlüssig. Und ja, ich würde mir wünschen, dass wir eines Tages andere Planeten besiedeln können. Auch auf die Gefahr hin, die selben Fehler erneut zu machen.
Spannenderweise taucht plötzlich eine dritte Fraktion auf, mit der ich so nicht gerechnet hätte. Eigentlich ist es nicht nur eine dritte, sondern eine dritte und vierte. Einer der ehemaligen Hundert, wagt einen Neuanfang. Er lässt sich um operieren, ein völlig neues Gesicht und eine neue Vita geben und fängt ganz neu an. Doch statt der Ausbeute, erlebt Sax plötzlich, was Veränderung positives mit sich bringt. Sehr gerne war ich mit ihm auf Reisen und erforschte die Evolution und das beginnende Leben auf dem Mars.
Ebenfalls verliebt in den Planeten, ist Art. Eigentlich als Spion einer mächtigen Organisation auf dem Mars gelandet, erliegt auch der Schönheit. Leben hat hier eine ganz andere Bedeutung. Man muss nur die Augen aufmachen. Es gelingt nicht jeden; solange es der Richtige ist, ist schon viel gewonnen!

Mein Fazit

Ein intelligenter, durchdachter und strukturierter Roman über die Besiedlung des Mars.
 


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