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Nina Blazon

LILLESANG - Das Geheimnis der dunklen Nixe


 
»LILLESANG - Das Geheimnis der dunklen Nixe« von Nina Blazon


Besprochen von:
 
NannyOgg
Deine Wertung:
(5)

 
 
Als Jo erfährt, dass Mette, eine Verwandte ihrer Mutter, gestorben ist und ihrer Mutter ein kleines Häuschen in Dänemark vererbt hat, ist sie außer sich vor Freude. Sie liebt alles, was mit Wasser zu tun hat, war aber noch nie am Meer, weil ihre Mutter panische Angst vor dem Wasser hat. Zusammen fährt die Familie nach Dänemark, um Mettes Haus leerzuräumen und zu verkaufen. Sie übernachten bei der Familie Jansen, mit deren Tochter Julie sich Jo sofort anfreundet.

Als Jo mehr über ihre Verwandte und die Vergangenheit ihrer Mutter herausfinden möchte, reagiert Jos Mutter jedoch komisch. Sie versteckt persönlichen Sachen, versperrt das ehemalige Zimmer von Mette und weicht bei Fragen aus. Fotos, die Jo findet, zeigen ihre Mutter mit einem zerkratzten Gesicht. Noch gruseliger wird es, als Bente, eine alte Freundin von Mette, auftaucht, Jo vor dem Meer warnt und sich in das Leben ihrer Mutter drängt.

Nachts träumt Jo dann von einem Wesen, das am Strand auf sie wartet und sie mit einer Melodie zu sich ruft. Schlafwandelnd folgt sie diesem Ruf, nur um aufzuwachen und festzustellen, dass im Meer ein unheimliches Monster auf sie wartet, um sie ins Meer zu ziehen. Jo wird in letzter Minute von Bente gerettet und erfährt von einer dunklen Nixe, die es auf Jo und ihre Familie abgesehen hat. Mit der Hilfe von Julie und ihrem Bruder Mads versucht Jo, mehr über die dunkle Nixe herauszufinden, um sie zu besiegen. Allerdings weiß sie nicht, dass das Böse näher ist, als sie ahnt.

Kommentar:
„Lillesang“ ist ein Buch für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren, dementsprechend sind auch die Sprache und die Hauptfiguren an jüngere Leser angepasst. Jo ist elf oder zwölf Jahre alt, liebt alles, was mit dem Meer und Bewegung zu tun hat und ist mehr an Schwimmen als an Jungs interessiert. In Julie findet sie eine echte Freundin, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht, als ob die zwei zusammenpassen. Julie war in dem Buch einer meiner Lieblingscharakter, ein kleines blondes Mädchen, das gern pink trägt und Glitzersachen mag, auf der anderen Seite aber in einem Zimmer voller Gruselposter, Vampire, Plastikspinnen und Bettwäsche mit Totenköpfen wohnt. Sie steht sofort zu Jo und hilft ihr, wann immer es ihr möglich ist. Mads ist Julies größerer Bruder, der versucht, cool zu sein, sich in Wirklichkeit aber um Julie sorgt und kümmert.

Die Handlung ist sehr lebendig beschrieben, gerade die Dialoge oder auch Streitgespräche konnte ich mir bildhaft vorstellen. Das Buch ist schön schaurig-gruselig und bleibt bis zum Ende spannend, da der Leser erst nach und nach erfährt, was es mit der dunklen Nixe auf sich hat. Es gibt immer wieder überraschende Entwicklungen und bis zum Schluss war ich mir nicht sicher, wer denn jetzt Jos Freunde und Verbündete oder Feinde waren. Die Meereswesen sind nicht niedlich, sondern dunkel und böse, dämonische Tentakelmonster oder auch dunkle Nixen mit Haifischgebiss.

Etwas irreführend fand ich, dass auf der Buchrückseite von „schillernd-schöner Nixen-Fantasy“ gesprochen wird. Zusammen mit dem wunderschönen Cover mit den glitzernden Schuppen hätte ich eher eine Geschichte erwartet, in der sich die Protagonistin mit einer Nixe anfreundet, anstelle einer Geschichte, in der eine dunkle Nixe versucht, Jo ins Meer zu locken und zu ertränken. Für empfindliche jüngere Kinder könnte das Buch daher vielleicht etwas zu gruselig sein.

Das Buch spielt mit der Geschichte der kleinen Meerjungfrau von Hans Christian Andersen, allerdings auf eine ganz andere Art und Weise, als man es vielleicht erwartet. Die Geschichte der kleinen Meerjungfrau wird in das Buch eingebaut und taucht immer wieder auf, sei es als Märchenbuch in Mettes Haus oder durch die berühmte Figur in Kopenhagen. Die Idee, um dieses Märchen herum eine Geschichte aufzubauen, funktioniert in dem Buch sehr gut, auch wenn die Handlung um Jo und die dunkle Nixe immer etwas eigenständiges bleibt.

Als Erwachsene gehöre ich sicherlich nicht zu der Zielgruppe des Buches, aber mir hat die Geschichte trotzdem sehr gut gefallen. Das Ende war wunderschön und auch wenn ich eigentlich aus dem Alter heraus sein sollte, in dem man sich vor Monstern gruselt, hätte ich beim Lesen trotzdem am liebsten meine Nägel abgekaut, als die dunkle Nixe um das Haus geschlichen ist.

Fazit:
Eine wunderschöne, wenn auch vielleicht für einige jüngere Kinder ein bisschen zu gruselige Geschichte, die das Thema von Hans Christian Andersens kleiner Meerjungfrau variiert und statt von schönen Meerjungfrauen von dunklen Nixen und Meeresungeheuern handelt.
 


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