Richard Schwartz Die Götterkriege 4
Die Festung der Titanen
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»Die Festung der Titanen« (Die Götterkriege 4) von Richard Schwartz
Havald und einige seiner Gefährten befinden sich in der Ostmark. Havalds erklärtes Ziel ist es, den Barbarenstämmen und der Ostmark Frieden zu bringen. Um zu verhindern, dass sich die Kor mit Thalak verbünden. nimmt der Wanderer an einem Wettkampf teil, welcher dem Sieger die Führerschaft über alle Korstämme bringen soll. Nach einem Attentat reitet Havald schwer angeschlagen in den Kampf. Doch seine Gegner haben nicht mit dem prächtigen Zeus gerechnet, einem Schlachtross, wie es bei den Stämmem unbekannt ist. Gut ausgebildet, groß und unbarmherzig, verhilft das treue Pferd dem Kämpfer zum Sieg. Doch Havald erkennt, dass es mit der Einigung der Stämme alleine nicht getan ist und noch eine schwere Aufgabe vor ihm liegt. Elsine übernimmt die Verantwortung für die Stämme und so kann Havald mit Serafine, Varosch und Zokora zusammen die Festung der Titanen suchen. Da Kolaron Malorbian seine ganze Aufmerksamkeit auf diese Festung richtet, muss sie für den Gottkaiser eine immense Bedeutung haben. Havald erfährt, dass sich dort der Körper Omagors befindet und der Seelenreiter diesen Körper in Besitz nehmen möchte. Havald muss dies unter allen Umständen verhindern, denn damit käme Kolaron einer Gottwerdung so nahe wie nie zuvor. Der Kampf gegen Thalak wird auch ein Kampf Havalds gegen sich selbst. Wie Zokora sagte: Thalak ist ein dunkler Spiegel Askirs und Havalds Kräfte gleichen immer mehr denen des Gottkaisers. Wird sich der große Krieger in diesen Kräften verlieren oder wird er sich selbst treu bleiben? Sind in einem Kampf alle Mittel recht, auch wenn man dem Feind zu ähnlich wird und beginnt, seine Menschlichkeit zu verlieren? Fragen, die sich der Wanderer stellen muss, will er seine Freunde nicht verlieren.
Kommentar:
Auch wenn ich den vorherigen Bänden nur eine 3,5 als Bewertung gab, zieht mich die Serie immer mehr in ihren Bann . Die Geschichte setzt sich nahtlos fort, ohne Kenntnis der vorherigen Bände sollte man dieses Buch nicht lesen. Im Gegensatz der vorherigen Reihe, Geheimnis von Askir, die teilweise erhebliche Längen aufwies, sind die Götterkriege durchgehend spannend und unterhaltsam. Das mag daran liegen, dass in den ersten beiden Bänden auf Havald verzichtet wurde und andere Protagonisten mehr Raum bekamen. Seien es Wiesel und Marla oder Blix und Grenski, sie alle haben der Serie Leben eingehaucht und sie abwechslungsreich gestaltet. Ich hatte die Befürchtung, dass nach der Rückkehr Havalds eine Wendung zum schlechten vollzogen wird. Das er wieder der strahlenden, angebetete Held wird, dem die Frauen zu Füßen liegen.
Aber Havald kommt verändert zurück. Seelenreißer spielt bei dieser Wandlung eine erhebliche Rolle. Havald kann nun die Talente derjenigen aufnehmen, die das Schwert getötet hat. Seine Freunde beginnen ihn zu fürchten. Denn was Seelenreißer vollbringt ähnelt zu sehr der Nekromantie. Sie verstehen den Unterschied zwischen der Nekromantie und den Tun des Schwertes nicht. Seelenreißer lässt die Seelen frei und nimmt nur die Talente der Menschen auf, während die Nekromanten die Seele fressen und nicht frei lassen. Kolaron weidet sich an den Qualen und dem Entsetzen seiner Opfer, während Havald mit ihnen leidet. Die Macht des Schwertes macht Havald dem Gottkaiser ebenbürtig. Doch er wird zu einem Hüter der Schatten, ein schmaler Grat zwischen Licht und Dunkel.
Nachdem Havald über Wochen unentschlossen war , akzeptiert er nun endlich sein Schicksal und durch diese Akzeptanz wird er machtvoller denn je. Er wird stärker als eine Maestra, denn er nutzt nun das gesamte Wissen und Können, dass er durch Seelenreißer erhalten hat. Doch die Flut an Wissen ist fast zu viel für einen einzelnen Menschen. Er muss lernen, dieses Wissen in Schubladen abzulegen und nur bei Bedarf zu nutzen, sonst verliert er den Verstand.
Leider kommen in diesem Buch einige meiner Lieblingscharaktere nicht vor . Dreh und Angelpunkt ist Havald und seine Entwicklung. Die Fäden von Janos und Sieglinde, Blix und Grenski. Wiesel und Marla werden hier nicht fortgeführt, obwohl ich wirklich gerne gewusst hätte, wie eine Konfrontation zwischen Blix und seinem Vater abläuft. Das beweist nur, dass auch die Nebenfiguren die Herzen der Leser erreichen.
Dem Autor gelingt es wunderbar, den Spannungsbogen zu halten und sogar zu steigern. Lose Fäden werden verknüpft und es bildet sich langsam ein großes ganzes. In diesem Band befindet sich als Anhang auch eine Liste der Personen, beginnend beim ersten Horn, so dass man als Leser rekapitulieren kann, was bisher geschah.
Fazit:
Diesmal bekommt Herr Schwartz von mir seine verdienten 5 Sterne . Wer über 10 Bände, die Geschichte so logisch und spannend aufbauen kann, der ist wahrlich ein Könner seines Fachs