Stephen King
Das Mädchen
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»Das Mädchen« von Stephen King
Es scheint wieder einmal einer dieser Samstagsausflüge zu werden , die Trisha schon allzu gut kennt. Ihre Mutter, ihr Bruder und sie selbst sind auf dem Weg zu einer Wanderung. Schon im Auto streiten sich die Mutter und Pete ohne Unterlass. Dieser Streit setzt sich auch auf der Wanderung fort und als Trisha pinkeln muss, weicht sie ohne Bescheid zu sagen vom Weg ab.
Und plötzlich ist es passiert, Trish hat sich verlaufen. Alleine irrt sie im Wald umher, kann sie den Weg zurück finden?
Ich habe früher die Romane von Stephen King regelrecht verschlungen und konnte an keinem vorbei gehen, ohne das Buch zu kaufen. Dann geriet ich leider ein paar Mal an Bücher, die ich absolut schrecklich fand und habe viele Jahre lang keines seiner Bücher mehr gelesen.
Mittlerweile habe ich seine Romane wieder für mich entdeckt und „Das Mädchen“ hat mich aufgrund des Klappentextes sehr angesprochen.
Bereits nach dem ersten Kapitel war ich derart gefesselt, dass ich immer weiter lesen wollte, genauso wie Stephen King es früher geschafft hat mich an die Couch zu kleben, ging es mir dieses Mal wieder.
Die Geschichte lebt eigentlich nur durch Trish , andere Charaktere spielen nur am Rande eine Rolle, die Eltern, der Bruder, die beste Freundin und Trishs Lieblingsbaseballspieler haben hin und wieder eine kurze Gastrolle in der Geschichte, aber dadurch, dass Trish alleine im Wald ist, gibt es auch kaum Dialoge, abgesehen von den Gesprächen die Trish mit dem Baseballspieler führt.
Das könnte schnell langweilig werden und ich hatte die Befürchtung, dass die Geschichte einem anderen Buch ähnelt, das ich vor Jahren gelesen habe, aber diese Befürchtung erwies sich als unnötig. Langeweile empfand ich beim lesen überhaupt nicht.
Ich habe richtig gehend mit dem 9-jährigen Mädchen mit gelitten und mich gefürchtet, so eindringlich wurde alles beschrieben. Stephen King neigt ja dazu sehr detailliert zu schreiben und ich hatte stellenweise das Gefühl mit durch den Wald zu irren.
Der Horror ist in Das Mädchen nicht so offenkundig , aber dennoch ist er vorhanden. Wenn man sich vorstellt, wie es sein muss, als 9-jährige tagelang hungrig und verletzt Meilenweit zu laufen, bekommt man eine Gänsehaut.
Trisha war mir sehr sympathisch und ich habe mehrmals überlegt, ob ich an ihrer Stelle auch so tapfer und mutig immer weiter gelaufen wäre, aber wahrscheinlich hätte ich resigniert und wäre irgendwo sitzen geblieben.
Stephen King hat mit Das Mädchen eine Geschichte geschaffen , die seinen früheren Werken in nichts nachsteht, auch wenn sie (fast) ganz ohne „Monster“ auskommt.
Die Tatsache, dass ich das Buch an einem halben Tag gelesen habe spricht für sich und ich vergebe hierfür sehr gerne 4,5 Sterne und spreche eine Empfehlung an alle aus, die es auch mal subtiler mögen, keinen offenkundigen Horror brauchen und auch zwischen den Zeilen lesen wollen.