Alexander Lohmann    
 Im Mond des Styx
                                                                           
		
         
	    
        
          
         
			
			   
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          »Im Mond des Styx« von Alexander Lohmann 
         
       
        
        
        
          
                    
          
 
	
	
        Vor langer Zeit kamen Dämonen auf die von zwei Monden beschienene Welt und wurden durch ein Bündinis der Stämme der Menschen in einem blutigen Kampf von dieser vertrieben. Sardik, der Anführer der Menschenbewegung, schaffte es erst den Sieg zu erringen, als er den Anführer der Dämonen völlig zerschlug. Dies wird in einer Legende der heute lebenden Menschenvölker berichtet. Alexander Lohmann kreiert mit "Im Mond des Styx" eine anders geartete Welt, die immer von mehreren Monden beschienen wird.  Besonders hervorgehoben wird hier der "Styx". Dieser ist der Legendenträger und verheißt, wenn er sich zum zweiten Mal rundet und blutrot am Himmel steht die Rückkehr der Bedrohung durch Dämonen. Diese Art Dämonen stammen von Ghehenna - einer Welt die mit der Hölle zu verlgeichen ist. Zuerst wird das Eindringen der Dämonen nicht bemerkt, da sie nur von wenigen Menschen gesehen werden können und auch erst später Besitz von menschlichen Wirtskörpern nehmen. Vor allem dreht sich das Buch um vier bis fünf Hauptprotagonisten.  Da wäre zum einen Gontas - der Buschläufer  und Führer dieser Stämme - welcher immer zum Kampf aufgelegt ist und mit seinem erreichten Frieden zwischen den Steppenvölkern nicht so recht zufrieden ist. In diesem Charakter mag mehr potential stecken, als man zunächst vermutet.Dann gibt es das Mädchen Halime,  welches sich zuerst nicht mit Gontas Volk verständigen kann und auf so unbekanntem Weg zu dem Lager des Buschvolkes gekommen ist. Sie soll der Schlüssel zu einer sagenumwobenen Festung sein, die den Reichtum der alten Götter beinhaltet. Definitiv ein Mädchen mit vielen Geheimnissen und von Anfang an gleich so viel mehr als ein kleines Kind.Desweitern spielt das Söldnerpaar Tori und Mart eine entscheidende Rolle  in der Geschichte. Mart ist ein alter Söldner, der Tori bei sich aufgenommen hat, als ihr die Hand nach einem Diebstahl abgeschlagen wurde. Er hat ihr das Kämpfen gelehrt und die Hand gegen ihre Hauptwaffe - eine Sense - ersetzt. Die beiden sind pausenlos am Streiten und debattieren und werfen mit den derbsten Sprüchen um sich. Auch ihr Satzbau lässt  ziemlich zu wünschen übrig. Die beiden Treffen auf Gontas Suche nach Halime mit dem Buschläufer zusammen und da sie wissen, dass Halime zu einer Festung gebracht wird, in der es vor Schätzen nur so wimmeln soll, schließen sie sich unter dem Gewinnaspekt der Queste an.Zuletzt sollte man noch die adlige Sterndeuterin Swetja erwähnen.  Diese bemerkt die Dämonen am Hofe der Königin und flieht in Begleitung einer Dragonerschwadron unter Kommandant Borija. Hauptsächlich läuft Swetja meist davon, zieht aber ihre eigenen Schlüsse und spielt eine nicht unbedeutende Rolle in dem weiteren Geschichtsverlauf, auch wenn sie irgendwie am Ende des Buches in der Versenkung verschwindet.Meine Meinung über das Buch ist sehr zwiegespalten.  Ich persönlich fand den Sprachgebrauch in den Unterhaltungen ziemlich nervig und er hat mich ständig aus dem Lesefluss gerissen, davon mal abgesehen, dass er oftmals ziemlich unflätig war und in manchen Teilen eher überflüssig erschien. Andererseits hatte die "Neckerei" unter dem Sölnerpaar einen gewissen Reiz. Manche Passagen fand ich einfach zu langatmig geraten.  Zudem wartet die Erzählung mit verschiedenen Anteilen von Folter auf.  Ich persönlich mag es nicht, komplett lesen zu müssen, wie jemand verschiedenste Gerätschaften unter die Haut geschoben bekommt, was wo wie abgetrennt wird und welche Geräusche dabei entstehen. Dererlei Szenen hätte man vielleicht anders umschreiben können. Andererseits mag das gerade für manche Leser die Realität wiederspiegeln.Als Positiv sehe ich die "Artenvielfalt" in diesem Buch an.  Man bekommt nicht nur die eine Art Dämonen geboten, die durch die Strahlen des Styx reisen und sich einen Wirtskörper unter den Menschen suchen, sondern auch ein seltsames Ameisenvolk, Zauberer, bedrohliche Fledermauswesen, überdimensionale Tiere und Ähnliches. In dem Punkt kann ich mich also nicht beklagen.Was den Geschichtsverlauf angeht, also das Grundkonstrukt der Erzählung, so ist dieses gut gemacht.  Der Leser bekommt den Gesamtzusammenhang nur in kleinen Brocken geliefert und die kompletten Zusammenhänge erschließen sich erst am Ende des Buches. Dort treffen auch die verschiedenen Fäden der Protagonisten aufeinander und so mancher wird unter einem ganz neuen Licht betrachtet werden müssen.Ich gebe dem Buch aus den genannten Gründen unter Beachtung meiner eigenen Meinung drei Punkte. => "Im Mond des Styx" ist ein Fantasyroman für Leser, die sich von Blut, Gemetzel und detailreichen Beschreibungen von Folter, sowie derbstem Sprachgebrauch nicht abschrecken lassen und eine gut durchdachte, nicht gleich zu offensichtliche Story lieben.