James Rollins
Sub Terra
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»Sub Terra« von James Rollins
Unter dem Mount Erebus in der Antarktis wird ein komplexes Höhlensystem entdeckt das nicht natürlichen Ursprungs ist. Dort entdeckt man auch eine Statue aus reinem Diamant. Das erste Forscherteam geht in dem Höhlen verloren und ein zweites wird hinterher geschickt um das Verschwinden des ersten Trupps aufzuklären und gleichzeitig die Höhlen weiter zu erforschen. Doch dort erwartet sie etwas sehr gefährliches.
Wertung
Tief unten im Berg verbirgt sich eine fantastische, aber auch äußerst gefährliche Welt. Das zweite Forscherteam begibt sich mit bewaffneten Soldaten in das Labyrinth und damit beginnt auch schon die düstere und spannende Atmosphäre. James Rollins hat ein ausgeklügeltes, wenn auch nicht ganz lückenloses Ökosystem erfunden, was durchaus vorstellbar wäre. Mit jeder Seite zieht er den Leser mehr in das Labyrinth des Schreckens hinein und so bedrückend das Ganze ist, so hält es auch viel Bestaunenswertes bereit.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und besitzen alle ihre starken Seiten, wie auch ihre schlechten. Es gibt Charaktere, bei denen man zu Beginn der Geschichte dazu neigt sie den "Bösen" zuzuordnen. Voller Geldgier und Machthunger schrecken sie nicht davor zurück andere in Gefahr zu bringen. Doch kaum ist dieser vermeintlich böse Mensch in einer wirklich brenzlichen Situation, da kommt die andere Seite voll zur Geltung und plötzlich würde man ihn zu den Guten zählen. Dadurch wirken die Protagonisten sehr echt und lebendig und machen die Geschichte noch interessanter, da man nie weiss, wie sich die Personen entscheiden werden. Das Einzige was mich selbst ein wenig gestört hat ist die Tatsache, dass sich in brenzlichen Situationen (zumindest gefühlt) jeder zweite zum Wohle der Anderen opfern wollte. Das ist zwar sehr heldenhaft, aber nicht sehr realistisch.
Leider sind die Protagonisten teilweise sehr klischeebeladen. Da gibt es Beispielsweise die gutgläubige Blondine, die den Beschützerinstinkt weckt, der muskelbepackte Soldat, die unglaublich intelligente Amerikanerin und der böse Attentäter. Doch im Laufe der Geschichte ändert sich das Bild zumindest ein wenig und bedient nicht mehr ganz so stark diese Klischees.
Die Lebewesen, auf die das Forscherteam trifft sind sehr gut und fantasievoll beschrieben und wirken halbwegs realistisch . In vielen Details merkt man, das sich der Autor einige Gedanken über ein mögliches funktionierendes Ökosystem gemacht hat und diese Mühe hat sich gelohnt. Tief unten in dem Höhlensystem sind riesige Reichtümer, die dort unten kaum einen nennenswerten Wert haben, denn umgeben von Diamanten kann man trotzdem verhungern. Es hat mich gewundert, dass nicht wenigstens einer aufgrund des schieren Reichtums den Rucksack voll gepackt hat und an der eigenen Gier zugrunde gegangen ist.
Ein wenig übersinnliche Eigenschaften sind in die Geschichte eingearbeitet, so dass das Ganze eine weitere fantastische Note bekommt und sich etwas mehr von der Realität entfernt. Das wirkt keinesfalls albern und sorgt für einige spektakuläre Rettungsmanöver, die dem Ganzen noch einiges an Spannung bringt, aber gleichzeitig etwas von dem bedrückenden Gefühl einer aufkommenden Klaustrophobie nimmt.
Fazit
Ein sehr spannungsgeladener Thriller mit einigen fantastischen und übersinnlichen Elementen. Sehr empfehlenswert, auch wenn dem Ganzen ein bisschen mehr Tempo sicherlich nicht geschadet hätte. Insgesamt wirklich gut gelungen.