Gesa Schwartz
Nacht ohne Sterne
Buchlisten
»Nacht ohne Sterne« von Gesa Schwartz
Naya ist ein Halbblut - halb Elfe, halb Mensch - und lebt mit ihrem Vater in New York. Ihr bester Freund Jaron, ist ein Elf des Lichts. Mit ihm verbringt sie im Antiquariat ihres Vaters viele gemeinsame Abende, in denen Jaron ihr aus den magischen Büchern vorliest, die ihr Vater so leidenschaftlich sammelt. Naya ist es als Halbblut nicht vergönnt, die Elfenwelt, die sich verborgen vor der Menschenwelt befindet, kennenzulernen, da sie keine magischen Fähigkeiten besitzt. All die Geschichten über das Reich Valdurin und die Unterwelt Rascadon, die Heimat der schrecklichen Dunkelelfen, kennt sie nur aus den Erzählungen ihres Freundes Jaron und ihrer mittlerweile verstorbenen Mutter, die selbst eine Elfe des Lichts war.
Einst lebten die beiden Elfenvölker zwar getrennt aber in Frieden, bis durch eine gemeine List Krieg ausbrach. Der mächtige Herrscher der Lichtelfen beendete den Krieg mit einer magischen Grenze zwischen Ober- und Unterwelt. Diese Grenze scheint in letzter Zeit immer durchlässiger zu werden, da sich vermehrt dunkle, magische Wesen auf den Straßen von New York zeigen. Dummerweise ist es ein Dunkelelf, der Naya bei einem nächtlichen Zwischenfall das Leben rettet. Dieser Dunkelelf, Vidar, lässt Nayas Gedanken nicht mehr los und sie fragt sich, ob wirklich alle Dunkelelfen böse sind. Aufgrund einer alten Prophezeiung der Elfen, muss Naya New York verlassen und findet sich plötzlich im Elfenreich wieder, mitten in einem Kampf zwischen Licht und Dunkel.
Meine Meinung:
Die Geschichte von Naya, den Dunkelelfen und den Elfen des Lichts klang für mich sehr interessant. Leider war das Buch dann nicht ganz so, wie ich es erwartet hatte. Die Handlung findet z.B. fast ausschließlich in der Elfenwelt statt und nicht in New York, wie der Klappentext vermuten lässt. Das Buch hat durchaus Potential und auch die Figuren des Lichtelfen Jaron und des Dunkelelfens Vidar sind mir ans Herz gewachsen. Mit der Hauptfigur Naya hatte ich zwischendurch so meine Probleme. Ich fand sie nicht immer überzeugend. Am Anfang der Geschichte ist sie noch ein schreckhaftes Mädchen und zum Ende hin eine gutausgebildete Kämpferin. Diese Entwicklung war für mich einfach nicht glaubwürdig genug. Auch konnte ich mir ihr Verhalten zu Jaron nicht richtig erklären. Es wurde die ganze Zeit beschrieben, wie eng befreundet sie sind und das da der Beginn von mehr als nur Freundschaft ist, und dann handelt Naya ganz anders.
Der Schreibstil war eigentlich flüssig zu lesen, allerdings haben mich die ständig wiederholenden, verschnörkelten Beschreibungen irgendwann genervt . Auch fand ich die immer wiederkehrenden Visionen und Traumbilder anstrengend, sodass ich tatsächlich Stellen des Buches nur noch Überflogen habe. Obwohl die Autorin sehr bildlich schreibt und beschreibt, hatte ich Schwierigkeiten, mir alles vor meinem inneren Auge vorzustellen. Vielleicht wäre hier weniger ein bisschen mehr gewesen.
Die Spannung im Buch war auf jeden Fall vorhanden und hat mich zeitweise auch mitgerissen. Aber auch der finale Weg bis zum Ende war mir dann wieder etwas zu viel des Guten, ein Höhepunkt kommt da nach dem anderen. Auch da wäre, meiner Meinung nach, ein bisschen mehr Schlichtheit, nicht verkehrt gewesen.
Fazit:
“Nacht ohne Sterne“ ist ein sprachlich etwas sehr ausschweifender Fantasy Roman, der mir nicht so viel Kopfkino bescherte, wie ich erwartet und erhofft hatte. Die Idee hinter der Geschichte ist aber durchaus gelungen und einige Personen sind mir dann doch ans Herz gewachsen. Daher gibt es von mir 3 Sterne.