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Kris Brynn

Born

  • Autor:Kris Brynn
  • Titel: Born
  • Serie:
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Knaur TB
  • Datum:01 September 2021
  • Preis:12.99 EUR

 
»Born« von Kris Brynn


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3)

 
 
Sandstürme, Unwetterkapriolen, der Kampf ums Wasser

Die Welt ist eine andere geworden, nach dem der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten war. Die Menschheit hat sich in riesigen Megacitys zusammen gepfercht, die von einigen wenigen Farmen am Leben erhalten werden. Nur dort kann das kostbare Wasser noch in Lebensmittel umgewandelt werden.
Mitten in dieser neuen Zeit versucht Nalani, sich und ihre Tochter Feli mit einem Job als Taxifahrerin über Wasser zu halten. Jedes bisschen Geld schickt sie an ihren Bruder Tomas und dessen Familie, die auf einer Vertikalfarm leben und arbeiten. Doch irgendwas stört das fragile Gleichgewicht, dass sich die Menschen mühsam erkämpft haben.


Kris Brynn schreibt interessant und berichtet von einer trostlosen Zukunft. Die Welt, wie wir sie kennen, hat zu existieren aufgehört, denn der Klimawandel ließ sich nicht mehr stoppen. Überzogen mit unfruchtbarem Sand, sind nur einige wenige Megacitys noch bewohnbar auf der Erde. Doch von Änderung keine Spur: Die meisten kämpfen einen schier aussichtslosen Kampf gegen Hitze und Trockenheit und einige wenige bereichern sich an dem Elend der anderen. Statt gemeinsam eine Zukunft aufzubauen, können die Mächtigen ihren Reichtum einfach nicht los lassen und versinken in einem Sumpf aus Korruption und Gewalt.
Schön hätte ich es gefunden, wenn der Autor mehr Zeit auf die Beschreibung der Landschaft und des Lebens verwendet hätte. So konnte ich nur meine Phantasie bemühen und malte mir Born in allen Schattierungen von beige aus. Auch ist mir nicht recht klar geworden, was die Sandkriege waren oder sind, auf die der Klapptext Bezug nimmt.
Zu Beginn des Buches fand ich den Schreibstil des Autors frech, lustig und eloquent, aber da mir der Bezug zur Realität nicht recht gelang, bzw. es mir recht schwer fiel, in das Buch und seine Umgebung abzutauchen, verlor sich meine anfänglich Euphorie. Denn genau wegen der fehlenden, oder besser gesagt recht geizigen Beschreibung des Lebens, war das Buch in meinen Augen einfach eine Geschichte über Korruption und der besondere Flair des Cyberpunk, blieb für mich auf der Strecke.


Besonders gelungen finde ich Fergus. Ein KNH - Kfz-Notfall-Hologramm - , dass mit seinem sprühenden Witz, seinem Charme und seiner Wortgewandtheit nicht nur die Fahrgäste seiner Taxifahrerin Nalani nah an den Wahnsinn treibt, sondern als KI nahezu menschlich wirkt. Der Faden von Nervensäge hin zu einer echten Freundschaft war dünn, wurde aber immer dicker. Eine der schönsten, schillernsten und tragischsten Figuren, die mir in einem Buch begegnet sind. Ich habe mich sofort verliebt und bin fast geneigt zu sagen: Mehr davon!
An seiner Seite, die unerschrockene Nalani. Eine junge Frau und Mutter, die es gewohnt ist, für sich einzustehen, zu kämpfen und das Gute in den Menschen zu sehen. Ja, es herrscht Gewalt und Untergangsstimmung, trotzdem ist Nalani bodenständig und vertraut ihren wenigen Freunden bedingungslos. Ein toller Mensch, der sich ein gutes Herz in Trubel bewahrt hat. Und doch ist Nalani bereit für sich, ihre Familie und ihre Überzeugungen zu kämpfen. Bis zum Tod, wenn es sein muss.
Doch, ich mag die Charaktere, die Kris Brynn in seinem Buch authentisch und lebensnah beschrieben hat. Ich konnte mit ihnen lachen, weinen, Ängste ausstehen und mich purer Lebensfreude hingeben. Wenn das drum und dran runder gewesen wäre, bestimmt ein unvergesslicher Lesegenuss!


mein Fazit

Frech, lustig, eloquent und intelligent, für mich jedoch zu wenig Cyberpunk und Spannung.
 


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