Michael Marcus Thurner    
 Der Gottbettler
                                                                           
		
         
	    
        
          
         
               
			
			   
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          »Der Gottbettler« von Michael Marcus Thurner 
         
       
        
        
        
          
                    
          
 
	
	
        Ein selbsternannter möchtegern Gott überzieht die Länder mit Krieg, um den Menschen seine Philosophie aufzudrücken.  Woher dieser Usurpator kommt und was ihn antreibt ist nicht bekannt, aber er schafft es, ein mächtiges Heer in Bewegung zu setzen, das in seinem Namen die Eroberung durchführt. Unterstützt wird der Gottbettler von den Sybillen, einer aussterbenden Rasse. Was sie sich von dem Feldzug erhoffen, liegt im Dunkeln der Geschichte aber sie sind mächtige Verbündetet, die dem zukünftigen Herrscher einen Sieg versprechen.Das Schicksal bestimmt vier sehr unterschiedliche Menschen dazu, sich dem zukünftigen Weltenherrscher entgegen zu stellen.  Menschen, die sich absolut nicht leiden mögen und deren Zusammenarbeit durch Misstrauen geprägt ist: Terca, eine alte Hexe, deren größter Wunsch es ist, endlich zu sterben, Primen, ein naiver Magierlehrling, der von der Welt keine Ahnung hat und Rudynar Pole, ein versoffener, ehemals sehr talentierter Krieger, begeben sich zusammen auf den Weg, um den stummen Jungen zu finden und zu beschützen. Denn diesem Jungen wurde geweissagt, dass er sich als Einziger dem Gottbettler entgegen stellen und ihn besiegen kann.Ihre Reise zu dem Jungen führt die drei sehr unterschiedlichen Menschen durch das vom Krieg überzogene Land in den hintersten Winkel der Welt.  Doch die Feinde haben von der Weissagung gehört und machen sich ebenfalls auf die Suche nach dem Jungen. Der Magier, die Hexe und der Krieger müssen lernen, ihr Misstrauen zu überwinden und zusammen zu arbeiten, um dem Feind immer einen Schritt voraus zu sein.Die Figur des gebrochenen Helden, der dem Suff verfallen ist, nimmt ja leider in der Fantasy langsam überhand.  Doch noch nie waren mir die Helden einer Fantasy Geschichte so unsympathisch wie diese Drei. Der Autor benutzt eine sehr derbe und deftige Sprache und so sind auch seine Hauptfiguren, die man als wirklich abstoßend empfindet. Der Gottbettler überzieht die Welt mit grau, er töten alle Farben und Empfindungen und so wirkt dann auch dieses Buch.  Das mag vom Autor durchaus gewollt sein, doch die Geschichte packt einen nicht, es fehlt an Herz und Gefühl. Sprache ist ein wunderbares Medium, um den Menschen seine Phantasien und Träume nahe zu bringen.Terca ist eine alte, unsympathische Vettel, die des Lebens einerseits überdrüssig ist, die aber andererseits ihre Machtspielchen auch nicht aufgeben will.  Pirmen erscheint zuerst als naiver Jüngling, doch als er unverhofft an Macht gelangt, nützt er diese ausschließlich zu seinem Vorteil, er wird arrogant und überheblich und behandelt Rudynar Pole wie einen Untergebenen. Und der alte Kämpfer ist ein Säufer, der für einen Tropfen Alkohol alles geben und alles tun würde. Seine Sucht ist drastisch und schnörkellos geschildert, sein Verhalten ist das eines weinerlichen Mannes, der jegliche Ehre verloren hat. Im Vergleich zu dem Held Aral Königsmörder aus dem Buch die "zerbrochene Klinge",  erscheint Pole absolut negativ. Niemand traut ihm zu, dass er seine Aufgabe erfüllen kann und tatsächlich gelingt es nur durch einen unfairen Kniff des Autors, die Situation zu retten. Auch die Nebenpersonen können nicht fesseln. Der Heerführer ist ein Mann, der blind einem Gott vertraut. Obwohl er erkennt, dass er den falschen Weg beschritten hat macht er weiter und verrät somit sich selbst. Als besonders abstoßend empfand ich die beschriebenen Sex- und Vergewaltigungsszenen, dabei ist das Lieblingswort des Autors eindeutig *Eier*.  Wir Rezensenten bemühen uns durchaus immer, Wortdoppelungen zu vermeiden und die Rezension aussagekräftig zu gestalten. Dass ein Autor ist fast jeder Szene die Lieblingsstücke des Mannes einfallslos als Eier bezeichnet und den Sex immer auf die gleich Weise beschreibt, ist Nerv tötend. Brutal, derb, immer gegen den Willen der Frau und so, dass der Mann ihr niemals ins Gesicht schaut. Wie gesagt, das mag vom Autor alles so gewollt sein um uns die graue, öde Welt nahe zu bringen aber durch den einfallslosen Gebrauch der Sprache gelingt dies leider nicht. Soviel Negatives führt einfach zu negativen Gefühlen des Lesers.Fazit: Eine Welt voller Dreck, Armut, Elend und furchtbarem Gestank, durch die die Helden ihren Weg finden müssen.  Man gönnt ihnen all das Elend, zeigen sie doch nie einen Funken positiver Gefühle. Eine verkommene Welt für verkommene Figuren, eine Welt, die ich nicht noch einmal betreten möchte.