T. J. Klune
Aus Sternen und Staub
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»Aus Sternen und Staub« von T. J. Klune
Der Journalist Nate erbt von seinen Eltern eine einsame Hütte in den Bergen . Sein Leben liegt in Scherben und so beschließt er, zu der Hütte zu fahren, nachzudenken und sich neu zu sortieren.
Doch nicht Ruhe und Einsamkeit erwarten ihn! Er wird von dem Marine Alex mit einer Waffe bedroht, der verzweifelt das junge Mädchen Art schützen möchte.
Schon bald wird die Reise zu sich selbst zu einer Reise mit Irrungen und Wirrungen, mit der Nate nie im Leben gerechnet hätte. Und für ihn wird klar, dass alles aus Sternen und Staub besteht. Und aus viel, viel Liebe.
Eine kleine Hütte unter einem schier unendlichen Sternenhimmel. Aus dem Schornstein kreuselt Rauch munter gen oben und die Fenster sind einladend erleuchtet. Ich finde das Bild einfach wunderbar zum Inhalt des Buches gewählt. Er verzauberte mich und stimmte mich auf das kommende ein: Friedlich und doch mit Abenteuerdurst.
T.J. Klune hat die einzigartige Fähigkeit, spannende und kontroverse Themen anzugehen . Aber nicht reißerisch oder aufdringlich, sondern behutsam und voller Gefühl. Ja, ich muss mich auf jedes seiner Bücher bewusst einlassen, mich dem Thema öffnen und es zu lassen, dass der Autor meine Seele berührt. Es ist bisher jedes Mal ein Erlebnis gewesen, eins seiner Bücher zu lesen und die Realität zu vergessen.
Bei diesem Buch gelang mir das leider nicht ganz so gut. Das Thema und die äußeren Umstände waren mir zu weit weg, als dass ich sie nachempfinden könnte. Und auch wollte. Liebe in jeder Facette ist gerade etwas schwierig und so ließ ich das Buch nicht so nah an mich ran, wie ich es sonst bestimmt getan hätte, wenn meine Lebensumstände anders wären. Manchmal muss man für ein Buch in Stimmung sein, manchmal ist ein Buch so stark, dass es die Stimmung macht und manchmal kämpft man einfach so sehr dagegen an, dass das Buch keine Chance erhält.
Der Autor entführte mich diesmal in die ursprüngliche und wilde Berglandschaft Nordamerikas . So wild wie die Natur, ist auch Nates Gefühlsleben. Gerade hat er seine Eltern verloren, mit denen er seit Jahren keinen Kontakt mehr hatte und auch sein Bruder suchte Abstand zu ihm. Seinen Beruf kann er nicht mehr ausüben. Kurz, ein Scherbenhaufen. Nate ist sich nicht sicher, ob und wie er weiter machen möchte. Auf der Suche nach sich selber reist er in die Einsamkeit. Doch statt Einsamkeit trifft er auf zwei Banditen, die seine Hütte besetzt haben. Ein Ex-Marine und ein kleines Mädchen, dass Western liebt. Auch sie auf der Flucht vor Vergangenem.
Keiner der Männer vertraut dem anderen . Doch beidem dem Mädchen Art. Sie stellt eine Verbindung her, die anders ist, als es auf den ersten Blick scheint. Mit Vertrauen, Liebe und einer Prise Verwegenheit und Komik, schweißt sie zusammen, was zusammen gehört. T.J. Klune schildert diese innere Reise, die immer mehr nach außen geht, sehr bewegend und einfühlsam. Doch niemals aufdringlich oder belehrend. Ich mag besonders an ihm, dass er mir meinen eigenen Raum lässt. Raum, um mir Gedanken zu machen, Beziehung zu seinen Protagonisten aufzubauen und vor allem, um seine Geschichte wirken zu lassen. Diesmal kam sie mir nicht ganz so nah, aber ich habe nicht das Gefühl, dass er mir dies übel nehmen würde. Ganz im Gegenteil: Er macht mir ein Angebot. Entweder ich nehme seine Hand, oder eben nicht. Diesmal gehe ich lieber neben ihm, statt mit ihm.
Trotzdem ist die Geschichte wunderschön! Herzergreifend, warmherzig, witzig und unbeschreiblich. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich darauf, Sterne und Staub zu entdecken. In den kleinen und großen Dingen des Lebens. Denn genau das sind wir.