Ursula K. LeGuin    
 Verlorene Paradiese
                                                                           
		
         
	    
        
          
         
			
			   
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          »Verlorene Paradiese« von Ursula K. LeGuin 
         
       
        
        
        
          
                    
          
 
	
	
        Sie sind die Generation 4 und 5, die Generation "dazwischen".  Luis und Hsing, sind trotz ihrer kulturellen Unterschiede, seit ihrer Kindheit eng miteinander befreundet.  Jeder erwartet, dass sie ein Paar werden, doch sie driften auseinander. Hsing, die Dichterin werden wollte, verschreibt sich der Navigation und heiratet ihren Lehrer Hiroshi. Luis treibt die Neugier an. Vor allem möchte er erfahren, welche Informationen der Generation 6 zur Verfügung gestellt werden, die letztendlich den neuen Planeten besiedeln sollen. Doch jede Anfrage wird von den Bibliothekaren abgewiesen, er wird von Jahr zu Jahr vertröstet. Kommentar: Die Autorin hat hier einen, kleinen, isolierten Kosmos geschaffen, eine Welt, die völlig autark existiert,  ohne Einflüsse von außen. Das Leben auf dem Schiff ist alles, es ist ewig. Jeder Reisende wurde auf Grund seiner besonderen Qualifikation ausgesucht, dabei wurde Wert darauf gelegt, dass jede Rasse ausreichend vertreten ist.  Doch die Vorurteile der Erdenbewohner wurden mit auf die Reise genommen, bei einer Gruppe von 4000 Menschen haben sie wesentlich größere Auswirkungen, als auf der Erde. Ursula K.LeGuin schildert sehr beeindruckend die Entwicklung der Menschen auf dem Schiff,  welche Auswirkungen die Beschränkungen auf die Psyche haben, wie Menschen damit  klar kommen, dass sie in einer Art Aquarium leben. Denn Raum ist begrenzt, Einsamkeit nicht möglich, jeder kennt jeden und es gibt keine Geheimnisse. Religion gegen Atheismus, alt gegen  jung,  Rasse gegen Rasse, obwohl sehr interessant geschildert, sind es doch die alten, bekannten menschlichen Konflikte. Ich hätte erwartet, dass es bei einer Generation, die nichts als das Leben auf einem Raumschiff kennt, andere Prioritäten gesetzt werden. Doch auch hier gibt es wieder Führer und Befehlsempfänger,  Machtgierige , Mitläufer und Desinteressierte. Wäre es nicht eher eine gute Idee gewesen, dieser Generation andere Möglichkeiten zu geben, sich in ihrem eigenen Kosmos anders zu entwickeln, vielleicht eine völlig anders denkende Spezies zu kreieren? So hatte ich das Vorwort verstanden, der Weg begann auch in dieser Richtung, verlor sich aber im Laufe der Storyline leider völlig.Trotzdem ist das Buch wieder sprachlich und stilistisch herausragend,  nicht umsonst gehört die Ursula K.LeGuin seit fast 50 Jahren zur führenden Riege der SF Autoren. Horst Illmer hat sich mit seiner Übersetzung absolute viel Mühe gegeben und er schafft es, die Atmosphäre des Originals sehr genau wieder zu geben. Fazit: