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Stableford, Brian

Genesys-Trilogie 2
Das Feuer des Salamanders

  • Autor:Stableford, Brian
  • Titel: Das Feuer des Salamanders
  • Serie:Genesys-Trilogie 2
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne
  • Datum:00 -
  • Preis:19.46 DM

 
»Das Feuer des Salamanders« (Genesys-Trilogie 2) von Stableford, Brian


Besprochen von:
 
Thomas Troegel
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Der zweite Band der Genesys-Triologie "Das Feuer des Salamanders"
des britischen Schriftstellers Brian Stapleford ist die nahtlose Fortsetzung
der Geschehnisse des ersten Teils. Dabei erweist es sich als sehr empfehlenswert,
das Buch "Das Blut der Schlange" vorher gelesen zu haben.
Die kleine aber faszinierende Gruppe von Abenteurern, die sich aus den unterschiedlichsten
Menschentypen, einer Riesin, Dragomiten (insektenähnliche Wesen) und
Schlangenwesen zusammensetzt, verlässt die Korridore der Macht, die
mittlerweile fast völlig zerstört wurden. Für die gesamte
Gruppe erscheint es irgendwie notwendig zu sein, die sogenannte "Wiege
der Chimäre" zu erreichen. Doch um dort das Rätsel um die
immer stärker fortschreitende Zerstörung des irdischen Lebens
und den damit verbundenen Zerfall der eigenen Welt zu lösen, müssen
sie erst zu einem Ort, der als "Feuer des Salamanders" bekannt
ist. Eine wichtige Rolle spielt hierbei Prinzessin Lucrezia, in der sich
auch das "Blut der Schlange" befinden soll, sowie die Riesin Dhalla,
die in sich das "Feuer des Salamanders" haben soll.
Um ihr erstes großes Ziel zu erreichen, will die Gruppe durch die
Region der Neun Städte reisen, welches sich zwischen der Gesprenkelten
Wüste und den Bittersüßen Sümpfen auf der anderen Seite
befindet. In diesem Gebiet aber herrscht mittlerweile eine Art von Krieg,
den das unirdische Leben bedroht den schmalen Lebensraum am Fluss immer
mehr. Besonders gefürchtet sind die Dragomiten, so dass der Anführer
General Shabir, die Durchreise mit den Dragomiten untersagt. Mit Mühe
einigt man sich darauf, dass man das Land an der nächsten Brücke
verlässt. Doch vorher wird ein Mitglied der Reisenden, Andris Myrasol
von Shabir entführt. Dieser sucht Beweise, dass die Menschen von den
Dragomiten unterjocht werden. Myrasol kann und will das nicht bestätigen
und er trifft einen alten Bekannten wieder. Es ist Herriman, einer der Soldaten,
die in den Korridoren der Macht geflohen waren. Und er erfährt, dass
nicht nur Shabir das Sagen hat. Da gibt es noch General Nath und Amyas,
der aus den südlichen Regionen stammt und das Gebiet der Neun Städte
um Hilfe ersucht hat, da in seiner Heimat das irdische Leben schier vernichtet
zu werden droht.

Gleichzeitig versucht die Gruppe, die von dem Kaufmann Fraxinus angeführt
wird, dass wenig gastfreundliche Land zu verlassen. Auf der Brücke
kommt es dann doch zu einer furchtbaren Schlacht mit Shabirs Leuten und
es bleiben viele Kämpfer auf der Strecke. Zwar kann der Angriff schließlich
abgewehrt werden, doch es kommt unglücklicherweise zu einer Dreiteilung
der Gruppe. Während Jacom Cerri mit Hyry Keshvara und den beiden Verletzten
Merel Cebio und Aulakh Phar in die Hände von Naths Armee fällt,
fliehen Fraxinus, Ereleth und zwei weitere Gefährten mit den verbliebenen
Dragomiten in die gefürchtete Wüste. Hier kommt es zu einem weiteren
Angriff durch Shabir, der für diesen zu einem erneuten Debakel wird.
Shabir wird in die Gruppe aufgenommen, da er vielleicht hilfreich sein könnte.
Und sie begegnen in der Wüste einer großen Gefahr, die aus dem
Süden kommen. Seltsame Gleiter, die irgendwann vom Himmel fallen und
das Gebiet schnell unbewohnbar machen und denen seltsame und gefährliche
Kreaturen folgen. Mit Hilfe einer Gruppe Salamander kommen sie unter Strapazen
zum "Feuer des Salamanders" und erleben hier die Geburt ganz merkwürdiger
Salamander.

Mit Hilfe von Amyas gelingt Cerri und den Gefährten die dramatische
Flucht vor Nath und aus der Stadt. Dabei werden sie aber von Keshvara
getrennt, deren Schicksal ungewiss bleibt. Cerri wird von Amyas wieder zum
Hauptmann befördert und begibt sich mit den anderen Rekrutierten in
Richtung des Letzten Bollwerks. Amyas unternimmt wegen der Flucht von Phar
und Merel Zebio in Richtung "Feuer des Salamanders" nichts, da
Cerri ihm treu bleibt. Doch beim Kampf gegen seltsame und sehr kriegerische
Wesen, verliert der Hauptmann viele Kameraden und gerät in die Fänge
einer noch rätselhafteren Gestalt.
Die dritte Gruppe um Lucrezia und Andris Myrasol, den man glücklicherweise
wiederfand, reist durch die von Giften zersetzten Bittersüßen
Sümpfe und teilt sich schließlich erneut. Andris und Lucrezia
geraten an eine merkwürdige Religionsgemeinschaft, die alles als göttliche
Fügung sehen. Obwohl gerade Lucrezia einiges merkwürdig vorkommt,
scheinen die Menschen nichts Böses im Sinn zu haben. Doch plötzlich
tauchen fremde Menschen und sagenumwobene Riesenschlangen auf und nur wenige
Personen können fliehen. Und keinem ist klar, was diese rätselhafte
"Zusammenarbeit" von Mensch und Riesenschlange zu bedeuten hat.
Was aus Andris und Lucrezias anderen Gefährten wurde, bleibt bis auf
das Geschehen um Ssifuss im Dunkeln.
Wie im ersten Teil beschreibt Stableford die Welt der verschiedensten Völker
und Wesen interessant und detailreich. Allerdings sind bestimmt Schilderungen
fast schon zu ausführlich, so dass man als Leser fast dazu "verführt"
wird, diese Abschnitte zu überschlagen, was sich aber hin und wieder
rächt.
Bemerkenswert ist die weitere Entwicklung und Wandlung der agierenden Personen.
So verändert sich die ehemals nahezu arrogante und bestimmende Hexenkönigin
Ereleth zu einer ebenbürtigen und immer stärker an der Expedition
interessierten Gefährtin. Super gelungen sind die Darstellungen der
Schlangen Mossassar und Ssifuss. Besonders schön kommt in der Übersetzung
das Zischeln dieser bisher hilfreichen Wesen zum Ausdruck. Interessant ist
auch der Fakt, dass nur die Schlange bisher ein einigermaßen tauglicher
Übersetzer für die Dialoge zwischen Salamandern und Menschen ist.
Teilweise genial wird das nichtirdische Leben präsentiert, so z. B.
die gefleckten Steine oder die ebenso gefährlichen Gleiter.

Noch stärker als im ersten Band bemerkt der Leser, dass Stapleford
ein waschechter SF-Autor ist. In manchmal schon langatmigen Disputen verständigen
sich die Personen über die Bedeutung der Chimären, unterhalten
sich über Biosphären und Pädogenese usw., dass manchem Lesenden
nur so die Ohren wackeln. Fast alles scheint sich logisch einzufügen.
Man ist zum Teil einfach erstaunt, was die Expeditionsteilnehmer so alles
von den Naturwissenschaften verstehen. Immerhin war der Rezensent davon
ausgegangen, dass die wissenschaftliche Entwicklung auf dem Planeten noch
nicht ganz so weit ist. Wenigstens ist diesbezüglich nicht so viel
bei der Beschreibung des Lebens in den Städte aufgefallen und die vorhandene
Technik erscheint auch begrenzt, wobei hier sicher die allgegenwärtige
Fäule eine entscheidende Rolle spielt.

Hervorzuheben ist die bemerkenswerte Erkenntnis, dass eigentlich
das nichtirdische Leben auf diesen Planeten gehört, da die Menschen
angeblich von einem Sternenschiff hier zurückgelassen wurden, wie alte
Legenden besagen.
Aufgrund von Stablefords Analysen und Erklärungen dieser wenig irdischen
Welt, könnte man den Roman fast problemlos auch dem Genre der Science
fiction zuordnen. Sicher sind viele Wesen äußerst bizarr, doch
warum soll es so etwas nicht geben und noch ist nicht geklärt, welche
wirkliche Bedeutung die wahrscheinlich zurückgelassene Technik beim
"Feuer des Salamanders" und möglicherweise bei der "Wiege
der Chimäre" hat. Und die Hexerei bestimmter Personen ist auch
eher das gekonnte Arbeiten mit Pflanzen und Giften.

Einen Mangel des ersten Bandes konnte man leider nicht beheben. Wie
schön wäre gerade bei diesem Werk eine Karte, die diese wundervolle
Welt dem Leser aufzeigt. Aufgrund von manchen langatmigen Erklärungen
der handelnden Personen kommt die Handlung nicht immer wie erhofft voran
und so ist der Lesespaß im Vergleich zum Buch "Das Blut der Schlange"
etwas geringer. Doch gerade für den abschließenden dritten Teil
bleiben noch viele Fragen offen. Es darf somit gehofft werden, dass das
Geschehen dann zügiger vorankommt. Zuviel Wissenschaft kann den Leser
auch vergraulen, zumal es ja ein Fantasyroman sein soll.
Obwohl "Das Feuer des Salamanders" sicher ein bedeutendes Werk
der phantastischen Literatur ist, wird dieser zweite Band der Genesys-Trilogie
aufgrund der angesprochenen "Schwächen" nur mit 7 Punkten
bewertet und aus Sicht echter Fantasy-Fans ist das fast noch zu hoch.
 


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